10. Ottendorfer Kanallauf 2004

So, 09.05.04

Beim Start (ich trage die Startnummer 377).

km 1: 4:25 min
km 2: 4:06 min (8:31 min)
km 3: 3:57 min (12:29 min)
km 4: 4:02 min (16:31 min)
km 5: 4:08 min (20:40 min)
km 6: 4:11 min (24:51 min)
km 7: 4:20 min (29:12 min)
km 8: 4:19 min (33:31 min)
km 9: 4:01 min (37:32 min)
km 10: 4:07 min (41:39 min)
km 11,1: 4:40 min (46:19 min)
Länge/Zeit: 11,11 km, 0:46:19 h, 4:10 min/km
Profil/Wetter: eben; sonnig
Strecke: Ottendorf - Kanal - Landwehr - Ottendorf

Der Ottendorfer Kanallauf ist ein besonderer Wettkampf für mich. Am 4. 5. 2003, meinem 43. Geburtstag, bin ich meinen ersten Volkslauf überhaupt gelaufen, und das war der 9. Ottendorfer Kanallauf. Die Ausgabe 2004 war daher mein erster Wettkampf, den ich zum zweiten Mal absolvierte. Meine Zeit 2003 war übrigens 57:57 min für 11,1 km, also ein km-Schnitt von 5:13 min/km. Dieses Jahr hatte ich vor, es in einer Zeit unter 50 Minuten zu schaffen.

Ottendorf ist ein Dorf in der Nähe von Kiel. Und das ganze Dorf war auf den Beinen, so schien es wenigstens, um einen der am besten organisierten Volksläufe, die ich kenne, hinzukriegen. Neben der Hauptstrecke, über die ich hier erzähle, gab es noch einen 5,5-km-Wettbewerb, einen Lauf über 2,2 km, einen Lauf über 800 m, Walker konnten sich an 5,5 km versuchen und sogar ein Rolli-Lauf über 5,5 km war im Angebot. Die km waren gut ausgeschildert, und etwa bei km 8 traf ich auf einen Wasserstand (was ich bei 11,1 km noch nicht für unbedingt erforderlich halte).

Die Strecke führt zum Nordostsee-Kanal herunter, wo man so ca. 3 bis 4 km verbringt. Links sieht man einen schön bewachsenen Hang, rechts den Nordostseekanal, auf dem gelegentlich langsam ein Lastkahn dahertrödelt. Dann geht es durch Landwehr über eine lange Steigung und schließlich neben einer Landstraße wieder zurück nach Ottendorf. Ein kurzes, kleines, schönes, intensives Tempoerlebnis.

Den ersten km hatte ich in 4:25 min zurückgelegt. Da mich das zu Beginn recht dichte Startfeld behindert hat, war das schon eher schnell. Km 2 und 3 wurden dann noch zügiger (km 3: 3:57 min), und ich kriegte Angst. In meinen Intervalläufen (5x1000 m oder 6x1000 m) hatte ich ja mit Zeiten unter 4 Minuten nicht so gute Erfahrungen gemacht - meistens brach ich danach bei den nächsten Wiederholungen ein. Daher bremste ich langsam ab, und km 4 verging in 4:02 und km 5 in 4:08. Dann stellten sich Seitenstiche ein. Die nächsten Kilometer mußte ich daher in einer Geschwindigkeit zurücklegen, die mir vor einem Jahr wahnsinnig flink vorgekommen wäre, die mir jetzt aber wie ein Erholungstrab erschien (km 6: 4:11, km 7: 4:20, km 8: 4:19). Bei km 7 spielte auch die Steigung eine Rolle vom Kanal hoch durch Landwehr - hier mußte man mit seinen Kräften haushalten. Schließlich kam die zweite Luft, und die Seitenstiche vergingen. Den 9. Kilometer legte ich in 4:01 und den 10. Kilometer in 4:07 zurück. Mit 41:39 min konnte ich damit meine 10-km-Bestzeit um etwa 3 Minuten verbessern, ein tolles Gefühl schon mal. Und ich wußte: selbst, wenn ich jetzt mit Walken beginnen würde - es würden weniger als 50 Minuten werden.

Für den 11. Kilometer habe ich dann, schon recht erschöpft, 4:13 Minuten gebraucht. Aber auch das war für mich noch sehr schnell. Insgesamt wurden es dann (mit der "Zugabe", denn die Strecke ist ja nicht 11, sondern 11,11 km lang) 46:19 min (km-Schnitt: 4:10 min/km, in der Altersklasse M 40 Platz 15 von 94). Für mich persönlich eine sehr gute Zeit; schließlich bin ich eigentlich nur ein Abspeckläufer.

Der Ottendorfer Kanallauf fängt aber erst nach dem Lauf richtig an. Das Schöne ist nämlich das Beiprogramm. Man fühlt sich ein bißchen wie auf einem Volksfest. Für die Kinder sind Spielgeräte aufgebaut; es gibt Freßbuden aller Art mit sehr bezahlbaren Preisen, und vor allem: das Wetter wurde mit einem Mal gut! Während des Laufs war es teilweise nieselig und mittelwarm, aber nachher riß die Wolkendecke auf, und die Sonne begann zu scheinen. Toll! Gerade richtig herum!

Insgesamt ein schönes Erlebnis, natürlich auch, weil es Spaß machte, mit den Lauftreffkollegen zu plaudern und die Erlebnisse auszutauschen. Nur eine Medaille gab es dieses Jahr nicht, sondern ein blödes Reflektorband. Trotzdem: Diesen Lauf habe ich richtig lieb gewonnen...