km 1: 4:41 min
km 2: 4:09 min
km 3: 3:59 min
km 4:
4:07 min
km 5: 3:47 min
km 6: 4:09 min
km 7: 4:01 min
km 8: 4:09 min
km 9: 4:17 min
km 10: 4:26 min
km 11: 4:33 min
km 12: 4:25 min
km 13: 4:23 min
km 14: 4:20 min
km 15: 4:22 min
km 16: 4:38 min
km 17: 4:34 min
km 18: 4:41 min
km 19: 4:39 min
km 20: 4:54 min
km 21: 5:22 min
km 21,66: 3:09 min
Länge/Zeit: 21,66 km/1:35:54 h
Profil/Wetter: erst abfallend, dann eben, zuletzt starke Steigungen; meist bedeckt, trocken, kühl
Diesmal habe ich es überreizt. Als ich die 30 km von Lütjenburg nach Kiel auf dem Fahrrad zurückfuhr, mußte ich selbst ebene Strecken im 3. Gang (von 7) fahren, also im Schleichtempo. Und mir war auch noch ziemlich unwohl dabei. Das muß an den fünf schleimig belegten Brötchen und dem (sehr leckeren) Radeberger im Sportheim gelegen haben. Sowas macht man nach dem Lütjenburger Halbmarathon einfach nicht. Der Magen und der Rest des Körpers wollen danach ihre Ruhe, und die haben sie auch verdient.
Ich hätte statt der Brötchen auch lieber Schaumspeisen mit Migrationshintergrund in mich hineingestopft (an die Älteren unter uns: früher, als wir noch nicht so geschmeidig sprechen mußten, nannten wir das Negerküsse). Auf die Dinger hatte ich im Ziel unglaublichen Appetit, ich hätte sonstwas für eine Packung gegeben. Aber immerhin gab es herrlichen Tee aus einem Bundeswehrkanister. Ein süßes, warmes Zeug, und das brauchte ich dringend. Denn der Binnenseelauf in Lütjenburg, ein Halbmarathon de Luxe mit 21,65 km, ist ein Lauf mit einem bitteren Ende.
Am Morgen, kurz nach dem Aufstehen, begann der Tag schön. Die Sonne wagte sich sogar hervor. Das war für mich das Signal, tatsächlich am Binnenseelauf teilzunehmen. Eine gute Sache an der Veranstaltung ist, daß man das Startgeld erst kurz vor dem Start vor Ort bezahlen darf, so daß man bis zum letzten Moment abwarten kann, ob man teilnehmen will oder nicht. Nach dem Frühstück überlegte ich kurz, ob ich mit dem Bus nach Lütjenburg fahren sollte oder mit dem Fahrrad. "Ach was", dachte ich bei mir. "30 km pro Tour, das schaukelst Du schon gemütlich weg; hat ja in Bokel auch prima funktioniert." Und die Tour hin war auch sehr entspannend, auch wenn es pure Bundesstraße ist, die ich fahren mußte. Immerhin hat das den Vorteil, daß es immer einen recht gut ausgebauten Radweg gibt.
Nach Erledigen der Anmeldeformalitäten ging es gleich zum Start, denn ich war relativ spät dran. Ein bißchen Smalltalk, meinen Garmin Forerunner 205 angestellt, MP3-Player bereit gemacht, und dann ging es los.
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Die Strecke in Google Earth. |
Mit "Rechtsklick/Speichern unter..." kannst Du hier die kml-Datei für Google Earth herunterladen. |
Nach dem Start fühlte ich mich noch prima. Die ersten Kilometer ging es bergab. Sogar so bergab, daß es schon wieder stört, weil man nicht ungebremst laufen konnte. Wir liefen beschaulich über kleine Wege und schließlich über einen Feldweg, bis kurz vor km 11. Dann stießen wir auf einen Weg am Deich zur Ostsee, der neben einer Straße herlief, die wiederum an dem schönen Ort Lippe vorbeiführte. Vor mir war die führende Frau, eine von hinten hübsche Dame (von vorne kriegte ich sie leider nie zu sehen). Die mußte ich einholen, und das tat ich auch, denn mein MP3-Player spielte stimmungsvolle Musik von Paddy Goes To Holyhead. Bis etwa km 15 konnte ich mithalten. Am Getränkestand nahm ich mir einen Becher und ging ein paar Schritte, um mich nicht zu verschlucken. Das war ein Fehler. Es brach ab. Ich wurde langsamer und langsamer. Die Steigungen kriegten mich.
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Zieleinlauf in Lütjenburg. |
Ich habe an diesem Lauf schon 2005 teilgenommen. Damals fand ich es nicht gut. Heute auch nicht. Die Strecke ist auf den ersten 11 km zwar besser gewählt, aber erstens ist das anscheinend nur ein Versehen (denn diese neue Streckenführung wurde als Provisorium wegen Bauarbeiten auf der sehr häßlichen Originalstrecke angekündigt) und zweitens reißen die letzten 10 km Landstraße alles wieder runter. Zumindest mir macht es keinen Spaß, 10 km neben brausenden Autos herzulaufen. Sobald man die Strecke am Deich verläßt, wird es auch landschaftlich eher eintönig, und in Lütjenburg laufen macht nicht nur wegen der widerlichen Berge keinen Spaß.
Davon abgesehen ist der Lauf gut organisiert und hat alles, was man braucht. Die Kilometerschilder stimmen einigermaßen, die Strecke ist gut ausgeschildert, die Duschen sind warm, es gibt Bananen, Tee und Wasser - alles super, wenn man die Strecke mag. Ich mag sie nicht, und dieses Jahr war es definitiv meine letzte Teilnahme. Bis auf weiteres.