Firmenlauf 2008

Samstag, 14.06.08

km 1: 4:22 min
km 2: 3:48 min
km 3: 3:52 min
km 4: 3:57 min
km 4,43: 1:39 min (3:52 min/km)

Profil/Wetter: eben; teils heiter, teils wolkig, angenehm
Strecke: Dreimal um die Förde.

Meine dritte Teilnahme am Firmenlauf. Ich wäre gerne schneller gewesen, aber es ging nicht. Diesmal lag es an figürlicher Verstopfung, nämlich der Figuren, die vor mir liefen und den Weg verstopften. Ich hatte den Fehler gemacht, bescheiden zu sein - etwas, was mir nicht sehr häufig passiert. Und schon mußte ich mich an stampfenden, keuchenden, in Viererketten den Weg am Germaniabecken versperrenden Walkerinnen vorbeischlängeln. Mit Schlängeln ist da aber nicht viel, selbst Anrufen hilft nicht. Politisch korrekt, wie ich schon von Berufs wegen bin, habe ich selbstverständlich nichts gegen Walker, solange sie mich nicht behindern. Sie behinderten mich aber. Es ist ja andererseits nicht so, daß Läufer die Walker stören. Und wenn, ist es schnell vorbei.

Wie auch immer: nach etwa einer halben Runde konnte ich einen Zahn zulegen. Dennoch hatte ich am Ende das Gefühl, ich sei erst jetzt richtig warm, und wieso ist es schon vorbei? Man sieht an den Zwischenzeiten ziemlich gut, daß ich etwa eine halbe Minute durch die Hindernisse am Anfang drangegeben habe. Das hat mich doch ein bißchen geärgert.

Wo wir gerade von Ärger reden: Die Organisation unserer Teammannschaft war hervorragend, die der veranstaltenden Firma weniger. Die Chefin dieser Firma ist eine Sportmedizinerin mit einem eigentümlichen Sinn für Humor. Immerhin fand sie ihre eigenen Scherze wärend ihrer Begrüßung lustig. Ich fand sie geschmacklos bis mißlungen. Ich vermute, daß sie als Sportmedizinerin so gut ist wie als Komödiantin. Der Höhepunkt war, das vor dem Lauf (wir gehörten zu einer der ersten "Wellen") die Klos fast alle abgeschlossen waren. Wenn Läufer Klos brauchen, dann vorher. Da fügt sich dann fehlendes Obst und Schlangen vor dem Leitungswasser nahtlos ein. Wehmütig denke ich da an den Ostufer-Fischhallen-Lauf zurück.

Trotzdem war es ganz nett. Nicht so sehr vom läuferischen Standpunkt, aber ich habe eine Menge Kolleginnen und Kollegen getroffen, die ich gar nicht oder nur aus ferner Vergangenheit kannte. Interessant, wie sich einige verändern - und einige trotz fast zwanzig dazwischenliegenden Jahren so gut wie gar nicht.

Leider hat die Stadt es nicht geschafft, sich in der Wertung "Die meisten Teilnehmer" zu plazieren. Natürlich laufen sowieso viel zu wenige, aber bei uns kommt hinzu, daß einige sich mehr mit ihrer Teileinheit (Rechnungsprüfungsamt, Stadtteilbücherei) als mit der gesamten Stadt identifizieren und ihr eigenes Team gebildet haben. Das finde ich ziemlich unschön. Es übersieht zumindest, wer eigentlich das Gehalt zahlt, das jeden Monat regelmäßig, ohne jemals krank oder leistungsgemindert zu sein und ohne jemals Motivationsprobleme zu haben, aufs Konto eingeht. Da wäre etwas mehr Begeisterung für die Stadt, die einen füttert, durchaus angebracht. Und wenn unsere städtischen Feuerwehrbeamten mitlaufen würden - gar nicht auszudenken. Die aber - das ist meine Erfahrung aus meinem schüchternen Versuch, sie für den Staffellauf "Lauf zwischen den Meeren" anzuwerben - laufen nur, wenn es Geld und/oder dienstfrei gibt, wenn sie versichert sind, ihnen jemand beim Laufen die Stirn abtupft und die Schuhe putzt. Aber wenn es brennt, das muß man der Ehrlichkeit halber zugeben, sind sie nicht nur da, sondern auch richtig gut. Und darauf kommt es bei Feuerwehrbeamten letztlich an.