Training vom 01. 04. 2007 bis zum 30. 04. 2007

Der zweite volle lauffreie Monat. Mein Bandscheibenvorfall bewegt sich weder vor noch zurück, mit anderen Worten: ein gleichbleibendes Schmerzniveau. Die ganze Zeit muß ich weiter Schmerzmittel schlucken (25 mg Diclofenac abends und manchmal auch vormittags). Nachts kann ich sonst nicht schlafen, da in der Nacht die tagsüber durch Laufen und Stehen zusammengepreßten Bandscheiben sich schön entspannen, voller Saft saugen und sich prima in den Wirbelkanal hineindehnen und damit an den Nerven herumdrücken.

Damit ich nicht zu sehr aufquelle, habe ich das Superticket (Monatskarte) ab Mai abbestellt und werde nur noch zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad zum Dienst fahren. Fahrrad: Das ist neu. Ich habe mir eines geleistet, das ich bei gutem Wetter bediene. Es ist interessanter als zwei Stunden Spazierengehen.

So, 01.04.07
31,19 km virtuell: 47 min (1:30 min/km)

Ergometertraining.

Mo, 02.04.07
29,73 km virtuell: 45 min (1:31 min/km)

Ergometertraining.

Sowohl am Wochenende als auch heute hatte ich weniger Schmerzen als sonst und mußte über Tag keine Schmerzmittel nehmen, und das, obwohl ich im Dienst lange sitzende Perioden absolvieren mußte. Vielleicht hilft ja diese Chiropraktik doch.

Während ich so vor mich hinstrampele, denke ich an alles mögliche. Heute habe ich mir beispielsweise die Frage gestellt, wie man "muscles" richtig übersetzt. Dabei meine ich nicht "muscles" wie Muskeln, sondern "muscles", die um Mitternacht in den Beständen eines Fundbüros wildern (Meat Loaf: Midnight At The Lost And Found). Muskelmänner trifft es nicht, auch Schläger nicht wirklich, wenn auch fast. Als Verwaltungsbeamter habe ich natürlich eine genaue Definition versucht. Aber auch "Körperlich Arbeitende niederen Ranges, vornehmlich eingesetzt zur ruckartigen Applikation der oberen Extremitäten auf fremde Fressen" passt nicht unbedingt. Eines der Rätsel, die ich auf einem Heimtrainer wohl nicht lösen kann.

Beim Strampeln denke ich pausenlos ans Laufen. Vor allem, wenn ich draußen die wunderbare Frühlingssonne sehe und durch unser Dachfenster den Wind und die angenehme Kühle spüre. Das wird auch durch die Musik in meinem MP3-Player unterstützt, denn die meisten Lieder, die er abspielt, sind mit bestimmten Strecken verbunden. "Where Is The Love" von den Black Eyed Peas beispielsweise mit der Werftstraße, die praktischerweise so anfängt wie der Liedtitel. Das Lied habe ich oft gehört, während ich im Winter spätabends nach dem Dienst vom Rathaus nach Hause lief, die Werftstraße entlang, die am Ostufer der Förde liegt, sich dabei stetig wandelt, an Gewerbe, Parks und Wohngebieten vorbei führt und ihren Namen mehrfach ändert, bis sie am Ende Wehdenweg heißt und zur Überlandstraße mutiert ist.

Sogar diese Läufe im Dunkeln, mit Straßenverkehr, über semiglatten Asphalt und im Licht der Laternen kommen mir plötzlich klasse vor, obwohl ich sie damals eher als Schwarzbrot der Lauferei empfunden habe. Seufz.

Di, 03.04.07
28,93 km virtuell: 45 Minuten (1:33 min/km)

Ergometertraining.

Mi, 04.04.07
Tempowechsellauf
Länge/Zeit: 4,66 km, 0:36:00 h, 7:44 min/km
Profil/Wetter: eben; sonnig, kalt, trocken

Was braucht es Haltestellenpläne -
"Bus kommt" reicht auch!
Heute bin ich mit Eva gelaufen, die für den Schülerstraßenlauf in der Kieler Woche trainieren will. Wir sind im Rhythmus 5 Minuten Laufen, 1 Minute Gehen gelaufen. Der Laufanteil betrug 30 Minuten. Sie hat es gut verkraftet. Am Ende mußte sie etwas investieren, aber das ist ja auch genau richtig für einen schönen ersten Trainingseffekt.

Außerdem bin ich zum Dienst hin- und zurückgelaufen (2x6 km).

Do, 05.04.07

Heute habe ich nicht heimgetraint, sondern bin zum Dienst hin- und zurückgelaufen bzw. gegangen. Einfache Entfernung: 6 km, also insgesamt 12 km Fußmarsch. Das muß reichen.

Fr, 06.04.07
19,33 km virtuell: 32 min (1:39 min/km)

Bin wieder mit Eva gelaufen. Aber ich mußte das abbrechen: 4 5-Minutenperioden hielt Eva durch, dann wurde ihr schlecht. Vermutlich lag es daran, daß sie auf nüchternem Magen lief. Mir fällt das sehr leicht, aber das gilt nicht für jeden. Da das für mich nicht genügt, um mein Kalorienkonto auszugleichen, habe ich noch Strampeltraining drangehängt.

Sa, 07.04.07
29,44 km virtuell: 45 min (1:32 min/km)

Ergometertraining.

So, 08.04.07

Heute habe ich gar nichts gemacht, nur gegessen, gegessen, gegessen. Wir waren bei Verwandten zum Brunch eingeladen.

Mo, 09.04.07

Zum Heimtrainer-Fahren hatte ich keine Lust. Daher bin ich zwei Stunden spazierengegangen: Kleingartengelände, Tröndelsee, Langsee - des langen und des breiten.

Di, 10.04.07

Auch heute habe ich mir den Heimtrainer gespart. Insgesamt bin ich 2:44 h zu Fuß gegangen, nämlich hin zum und zurück vom Dienst. Auf dem Rückweg habe ich eine Schleife gedreht, um den Fortschritt beim Bau des Ostseekai-Abfertigungsgebäudes zu beobachten. Noch vierzehn Tage - wenn ich der Seehafen-Chef wäre, würde ich Verzweiflungsanfälle kriegen. Einer der vielen Gründe vermutlich, warum ich es nicht bin.

Neidisch habe ich die zahlreichen Jogger betrachtet, die an der Kiellinie lang liefen. Es war ein wunderschönes Wetter, 14°C, sonnig mit weißen Wolken - Kieler Wetter, wie wir es lieben. Einem Pärchen bin ich begegnet, er ein unterforderter großer Läufer in grauem Baumwolldress, offenbar ein trainierter mittelalter Mensch. Sie neben ihm, in hochmodernem Läuferoutfit, sehr schlank und jung. Beide im Schritt, anscheinend bei einer Laufpause. Sie starrt angestrengt und verbissen auf die Uhr und fühlt sich mit der einen Hand den Puls am Hals. Meine gefürchtete Ein-Sekunden-Diagnose: Das wird nichts. Die Dame hatte bestimmt Angst davor, in Schweiß auszubrechen. Laufen ist nicht Wellness, und wer als junger schlanker Mensch in Laufpausen den Puls nimmt, hat entweder einen Herzfehler oder sucht einen Vorwand, mit dem Laufen wieder aufzuhören.

Mi, 11.04.07

2 Stunden und 15 Minuten zu Fuß gegangen (zum Dienst hin und zurück).

Do, 12.04.07

1:57 h gegangen.

Fr, 13.04.07

1:50 h stramm gegangen, in zwei Portionen (zum Dienst hin und zurück).

Sa, 14.04.07
19,86 km virtuell: 31 min (1:34 min/km)

Da Strampelfahrrad irgendwie doof ist und meine Familie auf einem Bauernhof weilt, mich als Strohwitwer zurücklassend, habe ich meine Strampeleinheiten durch Wandern ersetzt. Heute bin ich 1:40 h gegangen. Das war allerdings etwas zu wenig, daher habe ich mich doch noch 30 Minuten aufs Strampelrad gesetzt. Ansonsten habe ich wunderbar Final Fantasy XII gespielt und alle möglichen Mobs besiegt.

So, 15.04.07
19,02 km virtuell: 30 min (1:35 min/km)

Mein Plan für heute sah vor, morgens mit dem Bus nach Laboe zu fahren und dann zurückzugehen - am Fördewanderweg lang. Das ist an drei Dingen gescheitert: ich bin zu spät aufgewacht, ich mußte um 13:30 Uhr meine Restfamilie in Heinkenborstel besuchen, und die Fahrzeit mit dem Bus hätte überraschend lange gedauert. Also bin ich nur 1:40 h von Möltenort nach Elmschenhagen gelaufen und dabei noch ein kurzes Stück mit dem Bus gefahren, weil ich es sonst nicht mehr rechtzeitig geschafft hätte. Das Wetter war großartig, sommerlich. Am Abend dann noch etwas Strampelfahrrad.

Mo, 16.04.07

Zum Dienst hin- und zurückgelaufen (1:51 h, 11 km). Am Wochenende ist das Schilf auf einem Wiesenstück am Tröndelsee abgebrannt. Das sieht wie eine riesige schwarze Wunde aus inmitten der lebendigen Sumpflandschaft.

Di, 17.04.07

2 Stunden zu Fuß, hin und zurück zum Dienst.

Mi, 18.04.07

Wieder knapp zwei Stunden Fußweg zum Dienst und zurück.

Do, 19.04.07

Heute bin ich wie immer zu Fuß in den Dienst gegangen, aber beim Rückweg habe ich eine Schleife über den Ostseekai eingelegt. Ich bin ja doch neugierig, ob es klappt, ihn rechtzeitig zum Anlegen der Aida Diva am 24.04. fertig zu bekommen. Es sind große Fortschritte gemacht worden, aber es ist noch viel zu tun - und nur noch fünf Tage Zeit. Insgesamt 2:30 h Fußmarsch.

Fr, 20.04.07

Hin und zurück zum Dienst zu Fuß (2 h, 11 km).

Sa, 21.04.07
31,9 km Radfahren: 1:48 h (3:23 min/km)

Profil/Wetter: sonnig, kühl, trocken

Sabine und ich waren heute in Geldausgebelaune und haben 1000 Euro verteilt. 300 Euro für ein neues Fahrrad für mich, 200 Euro für ein neues Fahrrad für meinen Sohn und 500 Euro für ein richtiges schickes Ergometer (nicht Heimtrainer, pöh, sondern ein echtes Ergometer, mit Wattmessung und magnetischer Wirbelstrombremse und überhaupt). Mein Fahrrad habe ich gleich ausprobiert und bin über Flüggendorf, Schönkirchen und Heikendorf wieder nach Kiel gefahren. 31,9 km, 1:48 h.

So, 22.04.07

Der Raps blüht bei Neuwühren.
Heute ist Jan zu Besuch gekommen. Das hat mich zwar daran gehindert, Fahrrad zu fahren, dafür hat er aber die Aufgaben seines Geburtstags-Geocaches gelöst und Onno und mich auf einen kleinen Geocache in Kiel (Joggers Schdregge) mitgenommen. Das war ein sehr schöner Spaziergang bei Superwetter (sommerlich warm), der auch Onno viel Spaß gemacht hat. Danach habe ich dann unser neues Ergometer ausprobiert (45 Minuten, 24,9 virtuelle km). Da gehen die Uhren etwas anders. Die ausgewiesene Distanz ist kleiner, es tritt sich viel schöner und gleichmäßiger, und die Anzeige ist nervig, weil so viele Daten drauf sind.

Mo, 23.04.07

Ärgerlich: Ich bekam das Fahrradschloß nicht auf. Zum Glück passierte das, als ich gerade abschließen wollte, und nicht in der anderen Konstellation. Und ein weiteres Glück war, daß ich gerade vor unserem örtlichen Fahrradhändler stand, weil ich ein Sechskant-Inbus brauchte, um den Sattel zu verstellen. Ich bin etwa anderthalb Stunden (28 km) Rad gefahren, und zwar in etwa die Strecke eines meiner langen Läufe, über den Postsee. Schönes Wetter, prima Fahrrad.

Di, 24.04.07

Zwei Stunden Fußmarsch hin und zurück.

Mi, 25.04.07

Diesmal bin ich nicht nur zwei Stunden gegangen, sondern habe hinterher noch eine halbe Stunde Ergometer nachgeschoben (bei 120 Watt, also mildes Training). Da es sehr heiß war, eine schweißtreibende Angelegenheit.

Do, 26.04.07

Zum Dienst hin und zurück (2 mal eine Stunde). Das tat im Rücken weh. Überhaupt haben sich die Schmerzen wieder verschlimmert. Abends noch 30 Minuten Ergometertraining bei 120 Watt.

Fr, 27.04.07
43,9 km: 2:16 h (3:06 min/km)

Nach dem Dienst, der ein sehr erfreuliches Ereignis (nämlich eine Beförderung) enthielt, habe ich eine längere Fahrradtour gemacht. Vom Rathaus bin ich das Hindenburgufer hochgefahren, dann über Feldstraße und Holtenauer Straße in die Projensdorfer Straße gefahren, diese zu Ende und dann den Wanderweg am Nordostseekanal entlang bis zur Fähre Landwehr. Von dort aus bin ich über Ottendorf und Melsdorf nach Russee geradelt, um dann über den Speckenbeker Weg und den Meimersdorfer Weg, Meimersdorf, Neu-Meimersdorf, Barkauer Straße und Edisonstraße nach Hause zu kommen (Wellseedamm, Villacher Straße, Tiroler Ring). Eine schöne Tour.

Sa, 28.04.07

30 Minuten Ergometertraining bei 125 W.

So, 29.04.07
35,3 km: 1:46 h (3:00 min/km)

Radtour an einem frühen, nicht wirklich warmen, aber schön sonnigen Morgen um den Dobersdorfer See. Tag des Hamburg-Marathons. Am Abend habe ich nach sieben Wochen das erste Mal wieder Alkohol in Form von Rotwein zu mir genommen. Lecker.

Mo, 30.04.07
32,8 km: 1:46 h (3:14 min/km)

Wieder bin ich nostalgisch eine Laufstrecke abgefahren, jedenfalls einen Teil von ihr. Das hätte ich mal lieber nicht machen sollen. Obwohl es schön war, war es doch für die Reifen die reine Folter. Über Schotter beispielsweise macht man sich als Läufer keine Gedanken, als Radfahrer muß man das schon tun. Und Steigungen vervielfachen sich als Radfahrer auch.

Abends war ich bei meinem Krankengymnasten und habe mit ihm zusammen ein unbefriedigendes Resümee bislang gezogen. Seit Oktober 2006 habe ich den Bandscheibenvorfall, und eine Besserung ist nicht in Sicht. Die Operation scheint unvermeidbar.

01.04.07-30.04.07
1 Einheiten
Länge/Zeit: 4,66 km, 0:36:00 h, 7:44 min/km