Training vom 01. 05. 2006 bis zum 31. 05. 2006

Zwei Wettkämpfe standen an: Der Marathon in Mainz und der Ostufer-Fischhallenlauf. Der Marathon glückte leider nicht, machte aber trotzdem Spaß. Der Fischhallenlauf lief ordentlich unter den obwaltenden Umständen, aber wichtiger war vor allem: das Laufen machte wieder Spaß. Nur das Wetter in der zweiten Maihälfte war echter Murks: es war kalt!

DatumArtLänge/ZeitProfil/WetterStreckeBemerkung
Mo, 01.05.06Langsamer DL32,31 km, 3:07:26 h, 5:48 min/kmeben; heiter bis wolkig, ca. 12°C, trockenSchönberger Strand, Deich, Fördewanderweg, Rektor-Renner-Weg, Schwarweg, Oppendorfer Fußweg, weiße Brücke, Schwentinewanderweg, Dorfstraße, Heidbergsredder, Tiroler RingHeute bin ich mit meiner Familie am Schönberger Strand gewesen. Das habe ich ausgenutzt: eine perfekte Gelegenheit, unauffällig einen langen Lauf einzuschieben. "Fahrt Ihr nur zurück, ich lauf das dann."

Die Bratkartoffeln oder der Backfisch, eins von beiden war nicht so gut. Ich war nach so einem Dreistundenlauf noch nie so fertig. Es war eigentlich abzusehen, denn ich war schon vor dem Lauf nicht besonders gut drauf. Das wiederum schiebe ich auf die eben überwundene Erkältung.

Aber inzwischen, so ca. 4 Stunden nach der Ankunft, ist wieder alles gut. Nur der Adduktorenansatz rechts ist noch etwas spürbar. Es war schon immer mein Plan gewesen, diese Strecke einmal zu laufen, denn es ist faszinierend, über 30 km an der Ostsee zu laufen (bis auf die letzten ca. 5 km nach Hause). Während meiner jährlichen Aufenthalte in Stakendorf bin ich oft auf dem Deich von Schönberg in Richtung Kalifornien und Wisch gelaufen, aber mußte immer umdrehen - denn Kiel hin und zurück mit ca. 50 km sind mir dann doch zuviel. Ich habe zu meiner Überraschung festgestellt, daß der Fördewanderweg schon kurz nach Stein beginnt (und gerade da wunderhübsch ist). Weniger hübsch ist übrigens Stein selbst. Das ist ja wirklich bitter, wie man einen an sich günstig gelegenen Ort durch ganz besonders häßliche Hochhäuser und ein Sumpf-Ambiente versauen kann.

In Laboe habe ich mir dann wehmütig das Gebäude "Strandstraße 58" angekuckt. 1989 bis 1990 habe ich dort mit zwei anderen Junggesellen in einer WG gewohnt. Allerdings stand dort nicht ein ausladendes Gebäude mit dreizehn Eigentumswohnungen, sondern ein verwunschenes altes Haus mit 8 Zimmern, vier Wintergärten, einem schönen großen Garten und einer schiefen Mauer. Das waren herrliche Jahre, die mich dank in Sahne geschwenkten Fleischteilen satt und dick gemacht hatten. Dieses Haus hätte man gut einmal denkmalschützen können, im Gegensatz zu Milchbars in 50iger-Jahre-Schulbauten oder Fabrikruinen, wie es in Kiel üblicherweise gehandhabt wird. Allein schon, weil ich dort hauste.
Do, 04.05.06Zügiger DL11,60 km, 0:59:54 h, 5:10 min/kmwellig; sonnigAllgäuer Straße, Paradiesweg, Rönner Weg, An der Wilsau, Spitzkoppel, Wellseewanderweg, Franzensbader Straße, Allgäuer StraßeEigentlich hätte das ein lockerer Dauerlauf sein müssen, aber ich hatte meine Mühe. Komisch eigentlich. Ob ich übertrainiert bin? Wäre seltsam, denn so hoch ist mein Pensum ja in letzter Zeit gar nicht gewesen.
Sa, 06.05.06Zügiger DL8,75 km, 0:43:37 h, 4:59 min/kmetwas wellig; sonnigTiroler Ring, Kleingartengelände, Radebrook, Tröndelsee, Kuckucksweg, Wellsee-Wanderweg, Pfaffenstieg, Troppauer Straße, Tiroler RingDiese Brooks-Schuhe sind einfach viel zu stark gedämpft. Es dauerte bestimmt einen Kilometer, ehe ich mich an den sumpfenden, klitschenden Schritt gewöhnt hatte, den man in diesen Schuhen anschlagen muß. Das sind Schuhe für Leute, die mehr als 100 kg wiegen. Nicht für so schlanke Athleten wie mich.

Eigentlich wollte ich heute pausieren. Das Wetter war aber so herrlich, daß ich einen kleinen Erfrischungslauf einschieben mußte. Schön war's. Aber zu langsam für das gefühlte Tempo. Das wird nichts mit 3:30 h in Mainz. Da hätte ich doch ab und zu Tempotraining einschieben müssen.
So, 07.05.06Langsamer DL26,43 km, 2:22:09 h, 5:23 min/kmetwas wellig; sonnigTiroler Ring, Bergstraße, Heidbergsredder, Dorfstraße, Aubrook, Trimm-Dich-Pfad, Ostufer der Schwentine, Rosenfeld, weiße Brücke, Nordostufer der Schwentine, bei dem Gut Rastorfer Passau über die Brücke, Weinberg-Siedlung, Klosterforst, Neuwühren III, I+II, W, dann NO durch das Rönner Holz, Am Wellsee, Wellseewanderweg, Kuckucksweg, Tröndelsee, Tiroler RingGöttliches Wetter. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn ich habe ein Wunder gesehen. Ihr erinnert Euch bestimmt, daß Jesus vor langer Zeit einen Lahmen gehen machte. Er warf seine Krücken fort und lief von da an wie ein Reh. Eines solchen Wunders konnte ich heute auch Zeuge sein. Ich sah eine Nordic Walkerin, die ihre Stöcke in die Hände nahm und lief. Ohne Stöcke zu benutzen! Langsam, aber immerhin. Ich hätte ihr am liebsten zugerufen: "Wirf sie weg, du brauchst sie fortan nimmermehr", aber vielleicht kriegt sie ja bei Ebay was dafür.

Der Lauf heute: deshalb laufe ich. Sonniges Wetter, die Natur hat in den letzten Tagen Sonderschichten geschoben, es blüht, die Vögel zwitschern, die Insekten summen - und ich laufe leichtfüßig (wenn auch immer noch zu langsam) durch die Gegend, die ich sonst nie kennengelernt hätte. Wenn ich bedenke, daß ich seit 1978 in Kiel wohne und bis ca. 2003 noch nicht einmal wußte, wie die Straßen zwischen meinem Haus und meinem Arbeitsplatz aussehen (schließlich transportierte mich da ein Bus schlaftrunken durch) - da hat sich viel geändert. In der Schneekatastrophe anfangs der Neunziger wähnte ich mich damals in der Innenstadt gefangen. Busse fuhren nicht mehr, Taxen auch nicht, und ich mußte bei einem Freund übernachten, der in der Nähe des Rathauses, wo ich arbeite, wohnte. Heute weiß ich: in einer halben Stunde gejoggt oder einer knappen Stunde Fußmarsch bin ich zuhause, und das ist überhaupt kein Problem. Damals hätte ich gar nicht gewußt, wo ich hätte langgehen sollen, geschweige denn, wie weit das eigentlich ist.

Der einzige Wermutstropfen: ich bin hingefallen. Ich wischte mir gerade Schweiß aus den Augen und wupps, da war eine Baumwurzel, die ich nicht auf der Rechnung hatte. Nun sitze ich mit aufgeschürftem Ellenbogen vor dem Rechner. Lästig, vor allem beim Duschen.
So, 14.05.06Wettkampf.
km 1: 5:08 min
km 2: 4:39 (9:47 min)
km 3: 4:37 min (14:24 min)
km 4: 4:41 min (19:05 min)
km 5: 4:39 min (23:44 min)
km 6: 4:41 min (28:25 min)
km 7: 4:43 min (33:08 min)
km 8: 4:50 min
km 9: 4:51 min (42:30 min)
km 10: 4:36 min (47:26 min)
km 11: 4:41 min (52:07 min)
km 12: 4:43 min (56:50 min)
km 13: 4:39 min (1:01:29 h)
km 14: 4:35 min (1:06:04 h)
km 15: 4:51 min
km 16: 4:52 min (1:15:48 h)
km 17: 4:43 min (1:20:31 h)
km 18: 4:35 min (1:25:06 h)
km 19: 4:55 min (1:30:01 h)
km 20: 4:29 min (1:34:31 h)
km 21,1: 5:12 min (1:39:43 h)
km 22: 4:48 min (1:44:31 h)
km 23: 4:51 min (1:49:22 h)
km 24: 4:58 min (1:54:20 h)
km 25: 4:45 min (1:59:05 h)
km 26: 4:58 min (2:04:03 h)
km 27: 4:47 min (2:08:51 h)
km 28: 5:13 min (2:14:04 h)
28,13 km, 2:14:42 h, 4:47 min/kmeben; sonnigAnderthalb Schleifen durch MainzBericht
Di, 16.05.06Lockerer DL9,85 km, 0:52:51 h, 5:22 min/kmetwas wellig; bedeckt, ca. 12° C, trockenRathaus, Grüntangentenroute "kurz", Stoschstraße, Poppenrade, Tröndelweg, Gerstenkamp, Tiroler RingNach den Anstrengungen am Wochenende ein Lauf der Marke "Sorgenlos und Trainingsfrei". Sehr angenehm, wenn auch noch ein bißchen Muskelkater in den Knochen.
Sa, 20.05.06Intervalltraining.
Intervalltraining 6 x 1000 m

3,15 km Anlaufen: 16:32 min (5:15 min/km)

1. Intervall: 3:49,1 min
TP 600 m: 3:15,2 min (5:25 min/km)
2. Intervall: 3:53,8 min
TP 600 m: 3:16 min (5:27 min/km)
3. Intervall: 3:53 min
TP 600 m: 3:25 min (5:42 min/km)
4. Intervall: 3:58,6 min
TP 600 m: 3:27,7 min (5:46 min/km)
5. Intervall: 4:02,2 min
TP 600 m: 3:34,8 min (5:58 min/km)
6. Intervall: 3:57,2 min

2,95 km Ablaufen: 16:47,5 min (5:42 min/km)
15,10 km, 1:13:52 h, 4:54 min/kmeben; heiter bis wolkig, ca. 15°C, trockenTiroler Ring - Kleingartengelände - Bergstraße - Heidbergsredder - Klausdorf, Sportplatz und zurückDas erste Intervalltraining seit langem. Und es zeigte mir klar auf, woran es zur Zeit mangelt: an Grundschnelligkeit. Ich muß daran noch heftig arbeiten.
So, 21.05.06Lockerer DL17,59 km, 1:31:03 h, 5:11 min/kmetwas wellig; bedeckt, ca. 14°C, trockenRosenfelder Runde mit einem Ausleger (Langensall).Lockerer Lustlauf. Ging überraschend gut, wenn ich bedenke, daß ich gestern noch ein eher mäßiges Intervalltraining hingelegt habe.
Di, 23.05.06Zügiger DL.
5,23 km = 26:20 min (5:02 min/km)
4,83 km = 23:28 min (4:52 min/km)
4,61 km = 22:58 min (4:59 min/km)
14,67 km, 1:12:46 h, 4:58 min/kmeben; heiter bis wolkig, ca. 12°C, trockenRathaus, Waisenhofstraße, Jungfernstieg, Sternstraße, am Schrevenpark, Lessingplatz, Grüntangente, Niemannsweg, Düsternbrooker Gehölz, Diederichs-Park, Forstbaumschule, Kösterallee, Hindenburgufer, Hörnbrücke, Kieler Straße, Stoschstraße, Tröndelweg, Gerstenkamp, Am Schulwald, Tiroler RingEin lockerer Lauf voller Freude. Lief gut, das Wetter war schön, zwar frisch, aber mit Sonne.
Do, 25.05.06Lockerer DL11,07 km, 1:00:33 h, 5:28 min/kmetwas wellig; heiter bis wolkig, ca. 12°C, trockenTiroler Ring, Kleingartengelände, Gerstenkamp, Radebrook, Ellerbeker Weg, Tröndelsee (bei Lyck rein), Kuckucksweg, Wellsee-Wanderweg, Am Wellsee, Partenkirchener Straße, Reichenhaller Straße, Innweg, Franzensbader Allee, Pfaffenstieg, nach Norden, Troppauer Straße, Tiroler RingMan weiß es ja nie vorher. Heute morgen war ich skeptisch. Das Wetter war zwar ganz schön, aber kalt. Ich war müde, die Arbeit war anstrengend gewesen. Und trotzdem: der Lauf heute war so richtig super. Ich bin recht langsam, fröhlich und entspannt durch die Gegend gelaufen und habe mich gefreut, wie schön es ist, durch die Natur zu traben, ohne daß es mich anstrengt.
So, 28.05.06Wettkampf.
2. Ostufer-Fischhallen-Lauf 2006

km 1: 3:47 min
km 2: 3:46 min
km 3: 3:52 min
km 4: 3:59 min
km 5: 4:16 min
km 6: 4:05 min
km 7: 4:17 min
km 8: 4:13 min
km 9: 4:27 min
km 10: 4:19 min
10,00 km, 0:40:59 h, 4:06 min/kmeben; heiter bis wolkig, ca. 12°C, trockenRohdehoffplatz - Marinearsenal - Seefischmarkt - Marinearsenal - RohdehoffplatzBericht
Di, 30.05.06Lockerer DL16,38 km, 1:18:54 h, 4:49 min/kmetwas wellig; heiter bis wolkig, ca. 12°C, trockenRathaus, Jungfernstieg, Sternstraße, Schrevenpark, Lessingplatz, Mittelstraße, Grüntangente, Niemannsweg, Düsternbrooker Gehölz, Carl-Loewe-Weg, Hindenburgufer bis zur Kreuzung Feldstraße, Hindenburgufer S, Kiel-Linie, Kaistraße, Hörnbrücke, Kieler Straße, Stoschstraße, Poppenrade, Tröndelweg, Gerstenkamp, Am Schulwald, Tiroler RingIch hatte vom Sonntag noch Muskelkater. Nicht zu knapp, und daher beschloß ich, langsam vor mich hin zu laufen. Das Wetter war zwar kühl, aber fürs Laufen ideal. Und als ich dann an der Kiel-Linie war, begann ich, wie ein Hirsch vor mich hinzuspringen (in dieser Phase werde ich wohl so etwa 4:30 min/km gelaufen sein). Erst nach einer Stunde ließ die Emphase nach, und ich lief den Rest aus.
01.05.06-31.05.0612 Einheiten201,88 km, 17:18:46 h, 5:09 min/km